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Die AEC (Architecture, Engineering, & Construction) Brache ist der Treiber unserer baulichen Umwelt. In der Artikelreihe “The AEC Impact” befassen wir uns mit den vielfältigen Arten, auf welche diese Branche dazu beiträgt unsere Gesellschaft, unser Zusammenleben, unsere Umwelt und unseren Wohlstand zu verbessern.

Wie Laserscanning den Naturschutz unterstützt

Vom entlegenen Regenwald bis zum städtischen Grün hilft  Laserscanning-Technologie Forschern und Organisationen auf ganz unterschiedliche Weise:

  • Überwachung von Waldgesundheit und Entwaldung
    → Hochauflösende Scans erkennen subtile Veränderungen in der Vegetation im Zeitverlauf.

  • Digitale Zwillinge von Naturdenkmälern
    → Diese helfen, empfindliche Ökosysteme zu bewahren und unterstützen Wiederherstellungsmaßnahmen nach Naturkatastrophen.

  • Dokumentation von Erosion und Wasserstände an Flüssen und Küsten
    → Präzise 3D-Modelle ermöglichen eine realistische Risikoabschätzung und gezielte Gegenmaßnahmen.

  • Höhlen, Felsen und sensible Lebensräume kontaktlos erfassen
    → Nicht-invasives Scanning schützt Gebiete, in denen menschliches Betreten Schaden anrichten könnte.

  • Bestandsgebäude ressourcenschonend sanieren
    → Die Erfassung vorhandener Gebäude unterstützt eine energieeffiziente Sanierung und spart kostbare Ressourcen, die beim Neubau anfallen würden.

Praxisbeispiel: Schutz der Dünenlandschaft auf Vlieland, Niederlande

In den Küstendünen von Vlieland, einer Insel im niederländischen Wattenmeer, kombinierten Forschende LiDAR-Scans mit Luftbildern, um die Ausbreitung invasiver Sträucher wie Prunus serotina und Rosa rugosa zu kartieren. Diese Arten bedrohen die heimische Artenvielfalt der Dünen. Eine händische Erfassung wäre dabei  zu aufwendig und ungenau.

Durch die Integration von LiDAR-basierten Höheninformationen konnten die Forscher die Erkennungsrate um über 10 % steigern. Das ermöglichte gezieltere Maßnahmen bei geringerem Eingriff in die Umgebung.

„Der Einsatz von LiDAR hat die Klassifizierung der Strauchbedeckung erheblich verbessert – insbesondere bei der Erkennung dichterer Bestände.“
— Van Iersel et al., Remote Sensing in Ecology and Conservation (2020)
🔗 Vollständige Studie (Open Access)

Praxisbeispiel: Scottish National Portrait Gallery

In der Scottish National Portrait Gallery in Edinburgh wurde das gesamte historische Gebäude mittels 3D-Laserscanning in hoher Detailgenauigkeit erfasst. Anschließend wurde ein BIM-Modell erstellt, das half, die Renovierung zu planen, ohne originale Bauelemente zu beschädigen. Die Daten ermöglichten außerdem eine detaillierte Analyse von Wärmebrücken, baulichen Zuständen und der räumlichen Koordination neuer Systeme. Dies resultierte in:

  • Verbesserte Dämmung und Luftdichtheit, ohne denkmalgeschützte Elemente zu beeinträchtigen
  • Integration energieeffizienter Beleuchtungs- und HLK-Systeme
  • 14 % Reduktion der jährlichen CO₂-Emissionen – ein Beitrag zu besserer Gesamtenergieeffizienz bei gleichzeitiger Wahrung der historischen Substanz

Das Laserscanning war entscheidend, um Denkmalschutz und moderne Energiestandards in Einklang zu bringen.

 🔗Mehr zum Projekt  hier oder hier

Ein Dank an die Menschen hinter den Scans

Diese Erfolge wären ohne die Arbeit engagierter Vermessungsprofis, Ökologinnen, Ingenieuren, Architekten und Technikerinnen nicht möglich. Sie sorgen mit ihrem Fachwissen dafür, dass Technologie nicht Selbstzweck ist, sondern Mensch und Natur gleichermaßen dient.

Zum World Nature Conservation Day möchten wir ihnen für ihren leisen, aber bedeutenden Beitrag danken.

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